OB Kandidaten*innen zum Radfahren
Marcus König (CSU)
Wie stehen Sie zum Radfahren in Nürnberg?
Das Fahrrad ist auf vielen Strecken innerhalb der Stadt eine echte Alternative zum Auto. Ich fahre selbst die meisten Strecken mit einem Elektro-Fahrrad und bin oft sogar schneller als mit dem Auto am Ziel. Dabei habe ich aber auch gemerkt, dass unsere Radwege an vielen Stellen nicht ordentlich ausgebaut sind, Baustellen oft gar keine oder extrem schlechte Umleitungslösungen für Radler haben und die Sicherheit für Radfahren verbessert werden muss. Insbesondere in Bereichen mit vielen Querungen oder Ein- und Ausfahrten wird es für Radler schnell gefährlich.
Welche Ziele haben Sie zum Thema Radverkehr?
Kurz gesagt: Lückenschluss, Sicherheit, Radschnellwege.
Wir brauchen ein geschlossenes Radwegenetz in unserer Stadt, noch hören zu viele Radwege im „Nichts“ auf oder enden an höchst unglücklichen Stellen auf der Fahrbahn. Beim Neubau von Radwegen ist das Thema Sicherheit bereits ganz gut platziert, problematisch sind viele ältere Strecken. Die sind z.T. deutlich zu schmal, schlecht abmarkiert oder führen an Gefahrenstellen entlang. Neben dem Lückenschluss müssen wir daher an vielen Stellen in der Stadt sanieren oder gleich neue Wege anlegen. Beim Thema Radschnellwege sind wir auch auf den Freistaat und die Nachbarkommunen angewiesen. Mein Ziel ist eine optimale Verzahnung der Arbeit in der Metropolregion, um ohne große Reibungsverluste sinnvolle Strecken zu bauen. Eine erste West-Trasse auf Nürnberger Gebiet wird voraussichtlich 2021 realisiert, sieben geeignete Trassen hat eine Machbarkeitsstudie insgesamt ausgewiesen. Die Planungen für die Verbindung Erlangen-Nürnberg laufen beim staatlichen Bauamt ebenfalls schon.
Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, wenn Sie Oberbürgermeister sind?
Die wichtigste Maßnahme haben wir bereits bei den Haushaltsberatungen im November 2019 beschlossen: Wir erhöhen den Radwegeetat auf 10 Mio. € - schrittweise bis 2023. Als erstes will ich daher so schnell wie möglich die personellen Kapazitäten schaffen, diese Summen auch entsprechend in Baupläne und schließlich echte Radwege umzusetzen. Daneben will ich die Förderung für Lastenräder weiterführen und ausbauen, das ist ein echtes Erfolgsmodell. Als wir 2018 den Antrag dafür gestellt haben, hat man uns ausgelacht. Als das Antragsformular für die Förderung dann freigeschalten wurde, war der 100.000 € - Fördertopf binnen Stunden ausgeschöpft.