Marion Padua (Linke Liste)

Das Thema Radfahren hat einen immensen Stellenwert in der zukünftigen ökologischen und sozialen Verkehrswende. Wir wollen den Radverkehr gleichberechtigt zu anderen Verkehrsmitteln sehen. Davon sind wir jedoch noch weit entfernt:

Unser Radwegenetz ist nicht durchgängig und die vorhandenen Radwege sind häufig direkt auf der Straße und viel zu schmal. Sehr häufig sind diese Fahrradwege zugeparkt, weil Lieferdienste, Einkaufende oder Anwohner*innen die Flächen nutzen.

Eine nachhaltige Verkehrspolitik ist vor allem, neben dem ÖPNV, der Ausbau der Radwege. Erst mit einer höheren Attraktivität können mehr Menschen dazu gewonnen werden, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu wählen. Der Nutzen dessen liegt auf der Hand: Durch die eingesparten Parkplätze können mehr Grünflächen angelegt werden und die Luft wird in Nürnberg besser, weil weniger Autos CO2 und Stickstoffe erzeugen.

Konkret umsetzen will ich ein lückenloses, gefährdungsfreies und gut ausgeschildertes Radwegenetz in Nürnberg, und zwar möglichst abseits der Hauptverkehrsstraßen. Weiterhin brauchen wir mehr Fahrradstraßen, die für den Individualverkehr, außer für Anwohner*innen gesperrt sind.

In den Straßen sollen mindestens doppelt so viele Radständer wie Autoparkplätze sein. Fahrradparkhäuser sind an Hotspots wie z. B. auch vor dem Hauptbahnhof, denkbar. Diese müssen für alle zugänglich und sollen gebührenfrei sein. Mit der Zusammenarbeit von Kulturläden und Stadtteilbüros will ich ein Netz aus Lastenrädern haben, die man gebührenfrei, zumindest aber günstig ausleihen kann.

Der Ausbau ist natürlich mit Kosten verbunden. Deswegen fordern wir seit vielen Jahren eine Erhöhung des Radwege-Etats. Jedes Jahr wurde dieser Antrag im Haushalt von SPD und CSU abgelehnt. Auch 2019 haben wir uns für Erhöhung engagiert, was wiederum abgelehnt wurde.  Der Etat erst ab 2021 erhöht – das zeugt von der Halbherzigkeit dieses wichtigen Themas im Stadtrat.