OB Kandidaten*innen zum Radfahren
Thorsten Brehm (SPD)
Wie stehen Sie zum Radfahren in Nürnberg?
Radfahren hält fit, schont das Klima, verursacht weder Lärm noch Abgase und ist eine bequeme Art, in Nürnberg schnell voranzukommen. Deshalb wollen wir den Radverkehr in der Stadt weiter stärken und die entsprechende Infrastruktur ausbauen. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen hat dabei für uns oberste Priorität. Dafür braucht es auch eine Neuaufteilung des öffentlichen Raums zugunsten des Fuß- und Radverkehrs und eine Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme.
Unsere Vorhaben zur Förderung des Radverkehrs für das nächste Jahrzehnt:
Welche Ziele haben Sie beim Thema Radverkehr?
Der Anteil des Radverkehrs am Modal Split soll weiter gestärkt werden, von heute 14% auf 20%. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir ein möglichst durchgängiges Netz an Radrouten, d.h. Radwege dürfen nicht mehr im Nirwana enden. Deshalb setze ich mich prioritär für das Schließen von bestehenden Lücken ein.
Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, wenn Sie Oberbürgermeister/in sind?
Unsere Vorhaben für die nächste Stadtratsperiode:
Wir schaffen ein duales Netz mit durchgängigen, ausgeschilderten und markierten Radrouten an den Hauptverkehrsstraßen und bequemen Routen in Tempo 30- Zonen. Damit erreichen wir Alltagsradler*innen und Berufspendler*innen. Unser Ziel ist 70 Lückenschlüsse in den nächsten 5 Jahren, zusätzliche Planungsressourcen haben wir bereits im Haushalt für 2020 vorgesehen.
Wir setzen bei den schnellen Routen auf eine vom Auto- und Fußgängerverkehr baulich getrennte Radinfrastruktur (Protected Bike Lanes, autonome Radwege).
Wir treiben den Bau der Radschnellwege ins Umland weiter voran (u.a. Erlangen und Landkreis Fürth).
Wir setzen auf mehr Fahrradstraßen und realisieren diese bis 2022 auf zwölf Achsen und ca. 15 Kilometern Streckenlänge.
Wir weiten das öffentliche Fahrradverleihsystem VAG_Rad sukzessive aus und stellen in weiteren Stadtteilen Ausleihstationen auf.
Wir geben der Steuerung der Baustellen im öffentlichen Raum neues Gewicht – Fuß- und Radverkehr vor MIV.
Wir stocken den Gesamt-Radverkehrsetat stufenweise auf 10 Millionen Euro jährlich auf (im Jahr 2021 auf 5 Mio. Euro, im Jahr 2022 auf 7 Mio. Euro und ab 2023ff. auf 10 Mio. Euro) und stellen zusätzliches Personal zum Planen und Bauen neuer Radwege (beim Verkehrsplanungsamt und SÖR) ein.
Wir fördern Lastenräder auf mehreren Wegen: Über einen Zuschuss beim Kauf für Vereine und Initiativen, durch ein Lastenrad-Leihangebot beim VAG_Rad und durch breitere Radwege.
Wir erhöhen die Anforderungen der Stellplatzsatzung an Fahrradabstellplätze und starten ein Sonderprogramm zum Bau neuer öffentlicher Radabstellanlagen in den Stadtteilen.
Wir bauen an Knotenpunkten im Verkehrsnetz neue Fahrradparkhäuser.